Druckansicht: » Samtgemeinde Sickte » Evessen » Portrait » Evessen
Evessen

Der Tumulus - Wahrzeichen der Gemeinde Evessen

Aus der Geschichte von Evessen

Die ehemalige Vogtei Evessen liegt im Osten von Wolfenbüttel am Elm. Urkundlich wurde der Ort 952 und 965 als Hebesheim erwähnt. Die Silbe -heim bedeutet Haus, Wohnung oder Wohnsitz. Im Jahre 1344 schrieb man Evessem, 1361 Evessen. Hier stand zunächst ein fränkischer Königshof, später ein Archidiakonatssitz. Das sogenannte Evesser Hoch (Fürstengrab aus der frühen Bronzezeit), an der Hauptstraße gelegen, zeugt von einer sehr frühen Besiedlung dieses Raumes.

Die Hagensche Familie besaß in Evessen "zu den Zeiten ihres Flours", wie es in alten Aufzeichnungen heißt, ansehnliche Güter und das Eigentum über mehrere Dörfer. Mit dem Aussterben der Familie kam das Eigentum an den Landesherrn zurück. Die Hagen hatten ihren eigenen Vogt, der gewöhnlich die Inspektionsgeschäfte des Gerichtes Asseburg mit versah. Die Vogtei Evessen bestand um 1800 aus dem Klosterhof, drei Schriftsassenhöfen, dem Schäfereihof, neun Kirchen, fünf Pfarren, sieben Pfarrwitwenhäusern, sieben Opfereien und Schulen, 20 Ackerhöfen, 41 Halbspännerhöfen, 103 Kothöfen, 20 Brinksitzerstellen, einer Papiermühle, zwei Wassermühlen und einer Öl- und Walkmühle.

 

Ein mächtiger Zeitzeuge aus der Natur ist die "Sommerlinde" vor der Kirche in Evessen, deren Alter auf ca. 450 Jahre geschätzt wird.

Die schöne romanische Wehrkirche von Evessen zeugt von der Bedeutung des Ortes im Mittelalter. Schwere Zeiten gab es für die Bürger von Evessen nach der Schlacht bei Lutter am Barenberge im Jahre 1626. Eine Leidenszeit der Bauern begann. Die Pappenheimschen Truppen, die im Dezember Wolfenbüttel besetzten, verwüsteten auch Evessen.

Als Besonderheit ist das bereits erwähnte Fürstengrab anzusehen. Es ist ein großer Erdhügel, auf dem eine uralte benagelte Linde, einst Gerichtslinde, wächst. Hier in Evessen ist das wohl schönste noch erhaltene Beispiel eines Tumulus oder Hochs zu finden. Der gerundete Hügel ist sieben Meter hoch und hat oben noch einen Umfang von 29 Schritt. Drinnen im Tumulus steht, der Sage nach, ein goldener Schatz. Den Hügel soll ein Riese von seinen Stiefelsohlen abgekratzt und dorthin geworfen haben. Den Tumulus kennen viele, nicht aber das im Jahre 1902 gefundene Höckergrab in der Eimeckschen Kiesgrube, das den Wissenschaftlern einen weiteren Einblick in die frühe Zeit gegeben hat.

Das "Eilumer Horn" höchster Punkt des Elms

Das „Eilumer Horn“ erfreut sich als Ausflugsziel immer größerer Beliebtheit. Es liegt oberhalb der Dörfer Evessen und Ampleben im Eilumer Forst. Wer zum höchsten Berg des Elms (323,30 Meter) wandern möchte, kann seine Wanderung z. B. am Parkplatz oberhalb der Evessener Obstbausiedlung beginnen. Eine Hinweistafel weist die Wander- und Rundwanderwege aus. Im Jahr 1983 wurde das „Eilumer Horn“ mit einem Gipfelkreuz ausgestattet und als höchster Punkt des Elms gekennzeichnet. „Gipfelstürmer“ können sich hier in einem am Gipfelkreuz bereitliegendem Gipfelbuch verewigen. Weitere Besonderheiten, die auf den Wanderwegen durch Deutschlands schönsten Buchenwald zu entdecken sind, ist das ca. 3100 v. Chr. über Evessen errichtete und noch heute zu findende Steinkammergrab von sechs Meter Länge und zwei Meter Breite am „Adamshai“.

 


Weiterführende Informationen:

© Samtgemeinde Sickte ♦ Am Kamp 12 ♦ 38173 Sickte ♦ www.sickte.de