Gilzum

Aus der Geschichte von Gilzum

Gillessem steht in der ältesten Urkunde aus dem Jahre 1152, Geldesse schrieb man 1179, Gellesheim 1195, Gellessem 1240, Gilsum 1337 und Gillsem 1344. Das Dorf war eine Tochter von Evessen, gelegen am Gilzenbeeke. Eine eigene Kirche stand schon früh im Dorf. Ein Pfarrwitwenhaus, 2 Ackerhöfe, 2 Halbspännerhöfe, 9 Kothöfe und 1 Brinksitzerstelle werden in einer statistischen Aufzeichnung 1802 erwähnt. 18 Feuerstellen zählte man zu jener Zeit und 191 Einwohner. Die Kinder mussten zur Schule nach Evessen gehen.

Die Georgius-Kirche wurde um 1365 erbaut, als erster Pfarrer des Dorfes ist ein Henning Müller 1447 bekundet. In den Jahren 1542 und 1568 versah Evessen die Pfarre. Der Zehnte war ein Lehen der Bischöfe von Halberstadt an die von Ampleben (1311), an die von Sambleben (um 1470) sowie an die von Gramm (1654). Wohl als Nachlehen hatten ihn im 14. und 15. Jahrhundert Bürger von Braunschweig, beispielsweise die von Glümmer von der Breiten Straße.

Das Kloster Bokel bei Gifhorn erhielt als Ausstattung vier Hufen Land in Gilzum. Im Jahre 1152 durch den Gründer Liemmar bestätigt. Das Lorenzstift vor Schöningen hatte 1179 hier einen Hof mit einer Hufe. Dem Cyriakusstift zu Braunschweig wurden von dem Markgrafen Eckbert übernommene Hufen bestätigt, die dem Kloster noch 1766 gehörten. Das Blasiusstift tauschte im Jahre 1240 Ackerland vom Kloster Destedt, das seit 1194 in Gilzum den Grund besaß. Die Martinikirche zu Braunschweig erhielt 1324 1 1/2 Hufen und auch das Kloster Riddagshausen erwarb 1338 und 1341 insgesamt 6 Hufen. Ackerland und Grundbesitz wechselten oft den Besitzer. Die Dorfbewohner hatten keinen Einfluß auf diese Geschäfte. In alter Zeit stand auf dem zum Blasiusstift in Braunschweig gehörenden Hof ein stolzer Bergfried, der 1407 und 1430 erwähnt ist.

 

Im 15. Jahrhundert wohnten in Gilzum 12 Männer (früher zählten nur die Männer), 14 waren es 1539, und 17 1550. Im Jahre 1663 wurden 49 Erwachsene gezählt, 1774 schon 152. Während der Franzosenzeit sollen in Gilzum auch Russen einquartiert worden sein. Folgende Begebenheit ist überliefert: "Dä Prüßen wörren da gröbsten, dä Russen veel fründlicher. Se het glieks den Suernkohl uten Fatte egetten un ute Kerke de groten Wachskerzen."