Veltheim

Zum Wappen der Gemeinde Veltheim (Ohe)

Beschreibung:
In Grün ein wachsender weißer (silberner) Zinnenturm, belegt mit einem grünen Aststück mit zwei Blättern.

Begründung:
Der Zinnenturm steht stellvertretend für die Wasserburg, deren bauliche Anfänge bis in das 12. Jahrhundert zurückreichen. Das Aststück hat eine doppelte Bedeutung. Zum einen repräsentiert es die Ohe, einen noch weitgehend intakten Waldbestand, den die Gemeinde zur Unterscheidung von gleichnamigen Orten auch im Namen führt. Zum anderen hat es ebenfalls eine Beziehung zur Wasserburg und dem dort jahrhundertelang und noch heute ansässigen Geschlecht von Veltheim, das sich nach dem Ort benannte und in dessen Wappen ein Aststück mit zwei Blättern enthalten ist. Als Farben wurden die in Veltheim (Ohe) populären Farben Grün-Weiß gewählt, die überdies abermals an die Ohe, an die Landwirtschaft als dem früher wichtigsten Erwerbszweig der Einwohner sowie auf das die Burg umgebende Wasser und den mit dem Wald gelichnamigen Wasserlauf Ohe verweisen.

 

Zur Geschichte der Gemeinde Veltheim

Der Name „Veltheim“ deutet auf das „Heim auf dem Felde“ hin und geht auf eine Besiedlung um 300 v. Chr. zurück. Der Ort wurde erstmals 1160 durch die Herkunftsbezeichnung des Ministerialen Rotherus de Velten urkundlich erwähnt, der im Gefolge Herzog Heinrichs des Löwen als Zeuge einer Schenkung des Gutes Harvesse an das Kloster Riddagshausen aufgeführt ist.

 

Das im Renaissance-Stil angelegte Veltheimer Schloss hat den Charakter einer typischen Wasserburg bis heute gewahrt. Als starke Wehranlage an der Westspitze des Elms, nahe dem Ohewald, diente sie wohl schon im frühen Mittelalter zum Schutz des Reitlingstals bzw. zur Abwehr anstürmender Slawen und Ungarn. Der nahe liegende „alte“ Erdfall speist den Burggraben, der den Innenhof vollständig umgibt, mit frischem Quellwasser.

Ab 1555 baute Ernst von Honrodt auf den Mauern der Burg das Wasserschloss auf. Von Westen erreicht man den Schlosshof mit dem Turm über eine auf vier Bögen ruhenden Steinbrücke und eine Durchfahrt. Besonders malerisch ist das Portal an der nördlichen Frontseite des Hauptgebäudes (nur im Rahmen einer Führung zugänglich). Seit 1832 ist das Rittergut wieder im Besitz der Familie von Veltheim.

In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Patronatskirche St. Remigius. Veltheim war ein altes Pfarrdorf, das früher im Bann Lucklum stand. Eine romanische Kirche bestand sicher 1214, als urkundlich ein „H. sacerdos de Velthem“ (Pfarrer von Veltheim) als Zeuge eines Rechtsgeschäfts zwischen dem Abt von Riddagshausen und Rittern aus Rautheim genannt wird. Im Jahre 1870 wurde die Kirche nach den Plänen des braunschweigischen Baurats Peter Josef Krahe im romanischen Stil mit Querschiff und Apsis umgestaltet. Besondere Kleinode sind der Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert und eine Grabplatte mit einer Reliquiengruft sowie die Epitaphe des Erbauers des Wasserschlosses Ernst von Honrodt und seiner zweiten Frau.

1948/49 wurde am Wasserweg die katholische Kirche von schlesischen Heimatvertriebenen erbaut und vom Diözesanbischof Dr. Josef Godehard Machens aus Hildesheim dem Heiligen Kreuz Christi geweiht - „Stat Crux dum volvitur orbis“ – „Fest steht das Kreuz im Wirbel aller Zeiten“. Die alte Taufkapelle wurde 1997 zur Marienkapelle umgebaut und bietet als „Kirche am Weg“ immer Raum für ein paar Minuten Stille und Gebet. Die Kapelle wird geprägt durch ein aus Holz geschnitztes Marienbild vom Veltheimer Steinmetz und Bildhauer Georg Schubert.

Veltheim ist am historischen Braunschweiger Jakobsweg von Magdeburg nach Hildesheim/Höxter angeschlossen und bietet Pilgern die Möglichkeit, in einer Pilgerherberge zu übernachten.

Herbert Wolff, Ortsheimatpfleger

 

Führungen nach Absprache mit dem Ortsheimatpfleger Herbert Wolff,
Tel. 05305 2641 oder e-mail: wolff.veltheim@t-online.de.