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Sickte

Zum Wappen von Sickte

Beschreibung

In Gold ein schräg links geneigtes grünes Lindenblatt, überdeckt von einem schräg rechts gestellten silbernen Schwert.

Begründung:

Das Wappen der Gemeinde Sickte wurde bei der Gebietsreform am 01..03.1974 von der Gemeinde Obersickte übernommen. Es erzählt ein Kapitel Justizgeschichte und enthält in Gold ein schräg links geneigtes grünes Lindenblatt, überdeckt von einem schräg rechts gestellten silbernen Schwert. Das Lindenblatt stammt von der 1945 gefällten, uralten und morschgewordenen Kalandslinde, die Gesangsverein und Turnverein und Sportverein schon vor 1954 in ihren Fahnen führten. Unter dieser Linde war jahrhundertelang Recht gesprochen worden.

Schon im Jahre 1051 betätigte der Bischof von Halberstadt dem Grafen von Wernigerode, deren Grafschaft von der Schunter bis zum Harz rechte, sie seien die Herren des Gerichts von Obersickte. 1277 ging diese Befugnis auf die Welfen über. Später hielten die freien Bauern dort Gericht ab. Auch das Richtschwert hält das Andenken an diese ehrwürdige Stätte der Rechtssprechung wach.

 

Aus der Geschichte von Sickte

In Niedersickte findet man an einem alten Haus, dem ehemaligen Dorfkrug, Verzierungen in der Backsteinsetzung. Häufig wurden früher die Steine nicht nur horizontal gelegt, sondern es wurden sogenannte Donnerbesen, oder wie hier eine Windmühle abgebildet. In den meisten Fällen steht der Aberglaube dahinter. Sickte gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten unserer Heimat. Aus dem Jahre 888 stammt die älteste Erwähnung: Kikthi schrieb man zu der Zeit. Die Endung thi oder ithi kommt sehr häufig in sächsischen Ortsnamen vor und gehört zu den ältesten, die wir kennen. Im Jahre 1042 schrieb man dann Sicudi, 1060 Xikthi und Xicthe, um 1200 Tsikthe, 1264 Zickede, 1308 Major Sickte, bis man schließlich um 1315 die Teilung in Unter- und Ober-Tzicte vornahm, und 1323 Ober- und Nieder-Tzicte geschrieben wurde.
Das Pfarrdorf Obersickte hing also schon früher mit Niedersickte eng zusammen, man hatte eine gemeinschaftliche Kirche, Pfarre und Opferei. Als die Teilung in das Ober- und Niederdorf eintrat, gehörten beide Dörfer zur Vogtei Evessen. Niedersickte erhielt im 17. Jahrhundert eigene Gerichte. Die Statistiker fassten im Jahre 1802 zusammen: 1 Kirche, in der heute noch die von Johann Matthias Hallerschleben gestiftete Glocke aus dem Jahre 1726 schlägt, 1 Pfarrwitwenhaus, 1 Pfarre, die Opferei, 3 Ackerhöfe, 2 Halbspännerhöfe, 23 Kothöfe, 4 Brinksitzerstellen, 3 Mühlen, 1 Schmiede, 1 Gemeindehaus und - ganze 278 Einwohner, denen 42 Feuerstellen zur Verfügung standen.

Die Pfarre wurde seinerzeit vom Landesherrn besetzt, die Opferei durch das Konsistorium. Durch Sickte fließt die Wabe, die früher die außerhalb des Dorfes gelegene Güntersche Erb- Öl- und Walkmühle, die zum adligen Gut Niedersickte gehörende Erbenzinsmühle und die Bergmannsche Papiermühle antrieb. Die älteste Mühle wird bereits in der Urkunde von 1042 erwähnt. Sie war der Vorläufer des heutigen Mühlenbetriebes.

 

Wenn man den Ort Obersickte in Richtung Schöppenstedt verlässt, sollte man nicht versäumen, den Hof auf der rechten Straßenseite anzuschauen. Die im offenen Viereck um die Gebäude laufende Galerie ist etwas Besonderes in der Bauweise der hiesigen Bauernhöfe. Schon der Blick durch das Hoftor lässt erkennen, dass hier ein Baudenkmal erhalten wurde. Entstanden ist der Hof im 19. Jahrhundert.

Heute bemerkt keiner mehr den Unterschied zwischen Ober- und Niedersickte. Sickte ist Sitz der Samtgemeindeverwaltung. Die Ev. Stiftung Neuerkerode in Neuerkerode (ehem. Neuerkeroder Anstalten) ist Bestandteil des Ortes Sickte.

 

Herbststimmung im Park am Herrenhaus Sickte



Weiterführende Informationen:

© Samtgemeinde Sickte ♦ Am Kamp 12 ♦ 38173 Sickte ♦ www.sickte.de