Weferlingen

Zur Geschichte von Weferlingen

Im Tal der Altenau, zwischen Elm und Asse gelegen, findet man das unregelmäßig und haufenförmig angelegte Dorf Weferlingen. Viele Dörfer unserer Heimat haben sich so entwickelt. Weferlingen wird als Weiverlingi 965 erstmals urkundlich erwähnt, 1266 schrieb man Weferlinge. Um 1300 schrieb man castrum Weferlinge, und 1338 Wevelinghe. Über die Deutung des Namens gibt es nur Vermutungen. Man sagt, es sei ein Platz, auf dem sich die Weber trafen. Aber auch ein Gelände mit schwankendem, sich hin- und herbewegendem Boden wurde so benannt. Die bei uns recht häufige Endung -ingen deutet auf den Gründer und dessen Nachkommen, wobei nicht bloß an ein adliges Geschlecht gedacht werden darf. Auch freie Bauern, die an einem bestimmten Ort eine Siedlung gründeten, haben Orte mit -ingen benannt. Alle Orte mit dieser Endung gehören frühestens dem 8. Jahrhundert an.

Die Kirchengemeinde Weferlingen gehörte zur Pfarre von Eilum und besaß neben der Kirche und der Schule einen Schriftsassenhof, 3 Ackerhöfe, 2 Halbspännerhöfe, 2 Kothöfe und einige Brinksitzerstellen. Das weist eine Aufzeichnung aus dem Jahre 1802 aus. Der Gifhornsche Schriftsassenhof, ehemals den Schotteliussen gehörend, besaß 275 Morgen Erbenzinsland und 11 Morgen Wiesen. Der Ackermann Herbst betrieb im 18. Jahrhundert im Dorf eine Mahlmühle mit zwei Gängen.

Der romanische Kirchenbau wurde im 2. Weltkrieg durch Bomben zerstört. Die neue Kirche wurde am 15.12.1957 eingeweiht. Auch heute weist ein Straßenschild auf eine Burg hin, die vor Zeiten der Weferlingschen Familie, wohl der Gründerfamilie gehört haben muss. Auf dem Barntorfschen Hofe kann man hinter den Hofgebäuden noch einen hohen Doppelwall mit Graben der ehemaligen Burganlage erkennen.

Direkt an dem Flüsschen Altenau, beim Übergang der Straße nach Groß Vahlberg, stand früher ein nach Weferlingen eingepfarrtes Gasthaus, die Zingel oder auch Singel genannt. Es wird in alten Zeiten wohl eine Wehranlage zur Sicherung des Flussüberganges gewesen sein. In diesem Gebiet hat auch das Dorf Klein Weferlingen gestanden. Wann das Dorf aufgegeben wurde, wissen wir nicht genau, vermutlich nach dem Dreißigjährigen Krieg.